Erlebnispädagogik auf dem aktivparkBergheide

Es scheint sie noch zu geben…die gute, alte „Erlebnispädagogik“ nach ihrem „Urvater“ Kurt Hahn.

Neben Begriffen wie Adventure Programing, Aktionspädagogik, Outdoor Training oder Abenteuerpädagogik, stoßen wir doch immer auch wieder auf die Frage nach dem Zusammenhang von Erleben und Pädagogik.

Ein Erlebnis zu gestalten, ist in der Regel kein Problem. Aktion, Abenteuer, Grenzgänge, der „Kitzel der Situation“. Jede Person erlebt sie anders und individuell. Deswegen wäre es auch vermessen, würde man so tun, als könne man absehbar und kalkulierbar definierte Ziele mit einer herausfordernden Situation erreichen.

Nein, Erlebnispädagogik wird dann sinnvoll, wenn wir uns mit dem Wortpaar beschäftigen. Oder uns der Frage widmen, wie aus zielgruppenorientierten Erlebnissen eine gute Pädagogik gestaltet werden kann.

Die Wirksamkeit einer Pädagogik hängt im Wesentlichen von der Erlebnisqualität der Aktionen ab. Denn, je mehr die Teilnehmenden Situationen für sich als außergewöhnliche Erlebnisse wahrnehmen, desto tiefgreifender ist eine pädagogische Wirksamkeit.

Reflektierte und eingeordnete Erinnerungsbilder, die Jahre später noch abrufbar sind.

Das Schlagwort „Erleben statt reden“ aus den 1980er Jahren drückt aus, was viele Pädagoginnen und Pädagogen dieser Zeit fühlten: Es ist lange genug geredet und diskutiert worden. Der zentrale Begriff bei allen erlebnispädagogischen Ansätzen ist offensichtlich das Erlebnis.


Ein Erlebnis im erlebnispädagogischen Sinne ist also nicht etwas Alltägliches, sondern ein besonderes Ereignis. Man verbindet Erlebnisse eher mit dem Neuen, Ungewohnten und Unbekannten. Wichtig dabei: Erlebnisse ergeben sich nur aus der subjektiven und individuellen Ansicht des einzelnen Menschen. Einzelne Situationen werden erst zu Erlebnissen, wenn sie von der Betrachterin und dem Betrachter als etwas Besonderes, beziehungsweise Außeralltägliches wahrgenommen werden.

Erlebnisträchtige Situationen werden erst zum erlebnispädagogischen Arrangement, wenn sie pädagogisch verwendbar werden. Dazu gehören einerseits gezielte Planungen und Realisierungen von Angeboten, andererseits aber auch – was wichtig für den Erfolg der Maßnahme ist – die Begleitung durch erlebnispädagogisch geschulte Personen.

Und genau so, findet Erlebnispädagogik auf dem aktivparkBergheide statt.

Prof. Hans-J. Wagner